Nachdem es mir gelungen war, meine Gastgeber davon zu überzeugen, dass ich ganz sicher einige Zeit allein in der Stadt überleben würde und dass es sich nicht bloß um einen Vorwand handelte, wenn ich sagte, dass ich zu Fuß zu gehen wirklich genieße, machte ich mich schließlich auf einen Rundgang durch Rangun.
Dies ist eine lohnende Erfahrung. Auf den meisten Straßen ist der Verkehr nicht übermäßig stark und die einzige Gefährdung geht von fehlenden Gehwegplatten aus, was einen beunruhigender Anblick auf trübes Abwasser bietet. Anders als in Mandalay befanden sich die Menschen in Rangun bei meinem Anblick nicht kurz davor vom Fahrrad zu fallen: ein großer, weißer Fremder, der zu Fuß unterwegs ist. Die Einheimischen lächelten, sie lachten sogar. Vielleicht wirkte ich in ihrer Stadt unglaublich absurd. Oder sie fühlten die Erleichterung, jemanden aus dem Westen in Gedanken versunken zu sehen, wie eine Schwalbe als Vorzeichen eines nahenden politischen Tauwetters.
Das war 2006, vor fünf Jahren, und das Tauwetter steht noch aus.
Im Stadtzentrum wurde ich immer mal wieder angesprochen: “Hallo!
